Die Geschichte
des Rinderquartetts
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1998 bis 2002 - Der Anfang
Wir
(Emmi
und
Steffi)
haben
uns
damals
in
der
Schule
kennengelernt.
Als
Kinder
waren
wir
beide
ziemlich
verrückt
nach
Pferden
und
Emmi
hat
sogar
Reitunterricht
genommen.
Später
ist
sie
dann
zu
einem
Hof
mit
Rindern
gekommen
und
fing
an,
sich
dort
um
die
Rinder
und
Kälber
zu
kümmern
(Kälbchen
am
Halfter
ausführen,
Kühe
bürsten
und
auch
den
Stall
saubermachen).
Emmi
nahm
mich
(Steffi)
dann,
als
wir
uns
angefreundet
hatten
mit
zu
dem
kleinen
Milchviehbetrieb,
um
mir
die
Milchkühe,
Jungrinder
und
kleinen
Kälber
vorzustellen.
Ich
kannte
bis
dato
nur
den
Umgang
mit
Pferden
und
deren
Körpersprache
und
hatte
zuerst
ziemlich
großen
Respekt
vor
den
Rindern
und
auch
den
kleinen
Kälbern,
die
wild
am
Führstrick
umhersprangen.
Doch
bald
fasste
auch
ich
Vertrauen
zu
diesen
schönen
Tieren
und
zusammen
betüddelten
wir
die
Kälber
und
lernten
alle
Kühe,
Jungrinder
und
Kälber
und
deren verschiedenste Charaktere kennen.
Im
Sommer
2000
führte
Emmi
dann
immer
ihr
Pflegekalb
Anna
und
ich
mein
Pflegekalb
Dunja,
bei
deren
Geburt
am
22.08.2000
wir
sogar
dabei
gewesen
waren,
aus.
Schon
damals
träumten
wir
davon,
die
beiden
freizukaufen
-
leider
erlaubten
das
unsere
Eltern
nicht. So wuchsen Anna und Dunja und die anderen Kälber aus dem Jahrgang (Ginger, Merle, Fine und Pauline) heran.
Ab
2002
bis
ca.
2004
wurden
die
Besuche
dann
(leider)
weniger.
Ich
erinnere
mich,
dass
wir
beide
einmal
im
Jahr
2003
an
der
Kuhweide
vorbeifuhren
und
spontan
anhielten,
um
nach
Dunja
und
Anna
zu
schauen.
Beide
waren
noch
da
und
ziemlich
groß
geworden.
Und
sie
waren
noch
immer
sehr
zutraulich
und
ließen
sich
beku(h)scheln.
Es
war
eine
große
Erleichterung
zu
wissen,
dass
zumindest
Anna
und
Dunja
noch
lebten.
Ich
hatte
im
Jahr
2000
auch
angefangen,
Geld
für
den
Kauf
von
Dunja
in
einer
Kuhspardose zu sparen und sparte trotz allem fleißig weiter.
2004 - Wiedersehen
Ab
ca.
Ende
2004
fuhren
wir
endlich
wieder
regelmäßig
zum
Stall.
Im
Winter
waren
die
Milchkühe
und
Jungrinder
immer
im
Anbindestall
festgebunden
und
hatten
keinen
Weidegang.
Das
ist
ziemlich
schrecklich,
wenn
man
sich
vorstellt,
sechs
Monate
lang
angebunden mit Ketten auf hartem Betonboden auszuharren…
Mit
Freude
entdeckten
wir
Anna
und
Dunja
im
Stall
und
begrüßten
sie.
Dann
schauten
wir,
welche
von
den
Kühen
wir
noch
kannten.
Amy
war
noch
da,
eine
im
Frühjahr
2000
geborene
Kuh,
die
immer
sehr
zutraulich
und
lieb
war.
Auch
die
damaligen
Kälbergefährtinnen
Merle
und
Fine
waren
noch
da
und
nun
große
Milchkühe
geworden.
Ute,
die
liebe
Leitkuh
war
ebenfalls
noch
da.
Aber leider waren auch viele Tiere weg, die uns beiden ans Herz gewachsen waren.
Dunja
und
Anna
waren
inzwischen
schon
Milchkühe
geworden.
Sie
bekamen
schätzungsweise
im
Jahr
2002/2003
ihre
ersten
Kälber.
Anna
hatte
wahrscheinlich
ein
Bullenkalb
bekommen,
Dunja
hatte
eine
Tochter
bekommen.
Ihr
Name
war
Dixie
und
sie
stand
ebenfalls in dem Betrieb (und bekam 2005 wiederum ihr erstes Bullenkälbchen und wurde auch zur Milchkuh).
2005 bis 2006 - Im Kuhstall
Im Frühjahr 2005 bekam Dunja dann am 30.03.2005 ihre Tochter Dina und am 01.04.2005 wurde Annas Tochter Amina geboren.
Beide Kälber wurden ihnen direkt nach der Geburt weggenommen und in eine Kälberbox gesteckt. Das passiert übrigens jeder
Milchkuh so. Genau wie Menschen sind Rinder auch Säugetiere und geben nur (Mutter-)Milch, wenn sie ein Kalb bekommen haben.
Da die Milch aber für uns Menschen gebraucht (nein, gewollt) wird, werden den Kuh-Müttern ihre eigenen Kinder nach der Geburt
weggenommen. Und sie müssen jedes Jahr ein Kalb bekommen, damit sie auch immer genug Milch geben. Am Ende werden sie
dann an den Schlachter verkauft. Ein schreckliches Schicksal für jedes einzelne Tier!
Es
vergingen
weitere
Monate
und
am
27.08.2005
wurde
dann
Becky,
Milos
Mutter
geboren
und
am
25.10.2005
brachte
Agathe
ihren
Sohn
Aslan
(Milos
und
Amigos
Vater)
zur
Welt.
Normalerweise
wurden
die
Kühe
immer
alle
künstlich
befruchtet,
doch
die
Landwirte
beschlossen, das Bullenkälbchen Aslan zu behalten und ihn zum Decken dann im Sommer 2006 mit auf die Weide zu schicken.
Im
Jahr
2006
bekam
Anna
ihre
Tochter
Alfa
am
11.05.2006.
Dunja
bekam
am
27.06.2006
Zwillingskälber
(das
Bullenkalb
Diego
und
seine
Schwester,
die
leider
tot
geboren
wurde).
Dunja
überlebte
diese
Geburt
nur
knapp.
Wir
suchten
für
Diego
auch
nach
einem
„Gnadenhof“-Platz,
was
jedoch
leider
nicht
klappte.
Eines
Tages,
knapp
vier
Wochen
nach
seiner
Geburt,
war
die
Kälberbox,
in
der
er gestanden hatte, leer…
Nach Dunjas schwerer Zwillingsgeburt hatten wir Sorgen, dass Dunja eine weitere Geburt gar nicht erst überstand.
2007 - Ein Plan muss her
Im Frühjahr 2007 erfuhren wir dann, dass der Milchviehbetrieb nun nach und nach aufgegeben werden sollte, das hieß, dass alle
Rinder verkauft werden würden - entweder an andere Betriebe oder an den Schlachter. Unser lieber Aslan wurde im Februar 2007
an den Schlachter verkauft…
Wir
erfuhren,
dass
Dunja
-
trotz
dessen
sie
mit
Aslan
den
ganzen
Sommer
auf
der
Weide
stand
und
dieser
die
anderen
Kühe
(und
auch
das
Jungrind
Becky
„aus
Versehen“)
gedeckt
hatte,
nicht
tragend
geworden
war.
Sie
behielten
Dunja
lediglich
noch,
um
sie
zu
mästen,
damit
sie
mehr
Geld
beim
Schlachter
einbringen
würde.
Das
war
ein
Schock!
Nun
mussten
wir
handeln
und
Dunja
und
auch
Anna
kaufen!
Anna
war
tragend
und
würde
bald
ein
Kalb
bekommen,
trotzdem
wollten
wir
beide
Kühe
zusammen
retten,
auch
wenn
der
Landwirt
schwer
zu
überzeugen
war.
Im
Internet
machten
wir
uns
schlau,
was
man
alles
organisieren
muss,
um
überhaupt
Rinder
halten
zu
dürfen
und
bekamen
hier
viel
Unterstützung
von
den
Mädels
vom
Forum
„Subkuhtan“.
Jasmin
hatte
selbst
drei
Rinder
(Salome,
Philomena
und
Jolanda)
freigekauft
und
aufgenommen.
Wir
erledigten
also
den
ganzen
„Papierkram“
und
hörten
uns
zeitgleich
nach
einer
Pachtweide
um.
Da
hatten
wir
auch
ganz
großes
Glück,
denn
wir
stießen
auf
nette
Verpächter,
die
Pferde
hielten
und
uns
für
die
Rettung
unserer
Rinder
eine
Weide
verpachten
würden.
Jeden
Tag
fuhren
wir
nun
zum
Kuhstall,
um
zu
überprüfen,
ob
Dunja
noch
im
Stall
stand
(und
nicht
doch
einfach
verkauft
wurde)
und
kauften
Weidezaun
und
alles
Nötige,
um
die
Weide
und
das
neue
Zuhause
der
Kühe
herzurichten.
Und
jeden
Tag
sagten
wir
der
Landwirtin
bzw.
dem
Landwirt,
dass
wir
doch
Dunja
und
Anna
kaufen
wollen
und
sie
uns
unbedingt
Bescheid
geben
sollen,
wenn
sie
die
Kühe
verkaufen
würden.
Wir
machten
uns wirklich Sorgen, dass der Landwirt Dunja doch an den Schlachter geben würde…
Als
wir
eines
Tages
in
den
Stall
kamen
-
die
Kühe
waren
auf
der
Weide
-
entdeckten
wir
in
einer
Kälberbox
ein
neues,
kleines
Kälbchen.
Wir
erfuhren,
dass
Becky
(ein
sehr
nettes
und
witziges
Jungrind)
am
19.06.2007
gekalbt
hatte
(sie
war
allerdings
noch
viel
zu
jung
und
„aus
Versehen“
von
Aslan
gedeckt
worden).
Das
kleine
Bullenkalb
war
sehr
zutraulich,
allerdings
fiel
uns
auf,
dass
er
mit
den Vorderbeinen nicht richtig stehen konnte, sondern eher auf den eingeknickten Gelenken stand.
Als
wir
am
30.06.2007
auf
die
Weide
der
Kühe
kamen,
wussten
wir
noch
nicht,
was
uns
erwartete.
Anna
hielt
sich
etwas
weiter
abseits
der
Herde
auf
und
sah
schon
ziemlich
rund
aus.
Und
dann
bekam
sie
doch
tatsächlich
ihr
Kälbchen
auf
der
Weide.
Schon
kurze
Zeit
nach
der
Geburt
von
Amigo,
so
nannte
Emmi
ihn
später,
konnte
dieser
aufstehen
und
wurde
von
Mama
Anna
liebevoll
abgeleckt. Einige Stunden konnten die beiden nun zusammen verbringen, Mama und Sohn, wie es sich gehört.
Doch
wir
wussten,
dass
sie
bald
getrennt
werden
würden
und
konnten
leider
nichts
dagegen
tun.
Am
nächsten
Tag
fanden
wir
den
kleinen
Amigo
in
der
hintersten
Kälberbox
unter
einer
Treppe,
in
der
er
nun
stehen
würde,
bis
er
an
den
Schlachter
verkauft
werden
würde,
genau
wie
alle
anderen
Bullenkälber.
Wir
waren
inzwischen
immer
noch
in
den
Vorbereitungen
und
uns
wurde
klar
-
wenn
wir
nun
Anna
und
Dunja
kaufen
würden,
dann
musste
Annas
Sohn
Amigo
ebenfalls
gerettet
werden.
Auch
für
Beckys
kleines
Bullenkalb
hatten
wir
uns
zusammen
mit
Jasmin
etwas
überlegt:
Jasmin
würde
den
Kaufpreis
von
Milo
(so
hatte
sie
den
Kleinen
getauft)
sowie
die
anfallenden
Tierarztkosten
übernehmen
und
er
würde
zuerst
einmal
mit
zu
Anna,
Dunja
und
Amigo
ziehen.
Wir
waren
uns
auch
im
Klaren
darüber,
dass
wir
Milo
notfalls
erlösen
lassen
mussten,
wenn
die
Tierärztin
seine
Beine
nicht
heilen
konnte.
Doch
es
gab
noch
ein
Problem:
Bisher
hatten
wir
immer
noch
keine
Zusage,
dass
wir
Anna,
Dunja
und
die
beiden
Kälber
auch wirklich kaufen durften.
27.07.2007 - Endlich gerettet
Doch endlich, einige Wochen später willigte der Landwirt endlich ein! Am 27.07.2007 holten wir mit Hilfe der netten Verpächter erst
Anna und Kalb Amigo und danach Dunja und Kalb Milo in einem Pferdehänger auf die Weide, die nicht weit entfernt vom Stall lag.
Und da standen sie nun, vier freie Rinder. Unser gerettetes Rinderquartett! Wir waren überglücklich. Amigo konnte zum ersten Mal
richtig herumtoben, er stand schließlich seit seiner Geburt in einer engen, dunklen Kälberbox. Milo konnte ebenfalls laufen, seine
Beinchen waren nur noch etwas schief. So erkundeten alle die Weide und Anna - die bisher nur Zäune aus Stacheldraht kannte -
machte die unangenehme Bekanntschaft mit dem für sie neuen Stromzaun. Der Pferdehänger blieb erst einmal auf der Weide
stehen und diente den beiden Kälbern als Nachtlager. Abends erzählten wir unseren Eltern und Familien dann, dass wir vier Rinder
gekauft hatten. Wir hatten nämlich fast alles alleine geplant und bezahlt und es war eine ziemliche Überraschung für die Familien,
speziell für unsere Eltern. (Nun wisst ihr auch, dass meine Kuhspardose doch noch zum Einsatz kam.) Netterweise haben uns
unsere Familien (Großeltern, Eltern u.a.) und auch viele Bekannte und später auch unsere Freunde unter die Arme gegriffen und
unterstützen uns seitdem bei der Arbeit und der Versorgung der Rinder - darüber sind wir sehr froh und dankbar! Wir nutzen das hier,
um euch noch einmal allen VIELEN DANK zu sagen.
Wir
machten
am
nächsten
Tag
eine
freudige
Entdeckung:
Dadurch,
dass
Milo
sich
nun
viel
mehr
bewegen
konnte,
baute
er
schnell
Muskeln
in
seinen
Beinen
auf
und
einige
Tage
nach
der
Rettung
sah
man
kaum
noch,
dass
er
anfangs
schiefe
Vorderbeinchen
hatte!
Er
lief
ganz
normal.
Auch
die
Tierärztin
erklärte
ihn
für
gesund.
Doch
die
nächsten
Tage
wurden
hart:
Wir
hatten
zwei
Kühe,
die
noch
Milch
gaben
und
zwei
hungrige
Kälber,
die
Durst
hatten.
Die
Tierärztin
empfahl
uns,
wir
sollen
Dunja
trocken
stellen
(sie
gab
sowieso
nicht
mehr
viel
Milch,
da
die
letzte
Geburt
ja
schon
über
ein
Jahr
her
war).
Trocken
stellen
bedeutet,
eine
Kuh
nicht
mehr
zu
melken.
Die
Milchproduktion
wird
vom
Körper
eingestellt
und
so
kann
sich
Kuh
und
Euter
erholen.
Dunja
kam
gut
damit
klar,
sie
hatte
nur
eine
kleine
Euterentzündung,
die
mit
Medikamenten
schnell
behandelt
war.
Danach
bildete
sich
das
große
Euter
schnell
zurück.
Anna
sollte
nun
ihren
Sohn
Amigo
und
auch
Milo
mit
ihrer
Milch
ernähren.
Das
gestaltete
sich
schwierig,
denn
Anna
ließ
weder
ihren
Sohn
(den
sie
ja
nicht
wirklich
kannte,
denn
die
beiden
waren
gut
vier
Wochen
getrennt
gewesen)
noch
uns
an
ihr
Euter.
Doch
immer
wenn
wir
verzweifelten,
sprach
uns
die
Tierärztin
gut
zu
und
meinte,
wir
müssen
nur
etwas
Geduld
haben.
Also
wurde
Anna
jeden
Morgen
und
jeden
Abend
leicht
von
der
Tierärztin
sediert,
angebunden
und
Amigo
und
Milo
zu
ihrem
Euter
geführt.
Amigo
hatte
schnell
raus,
dass
dort
leckere
Milch
rauskam
und
stand
schon
immer
parat,
wenn
Anna
sediert
wurde.
Milo
kannte
es
bisher
nur,
aus
einem
Eimer
Milch
zu
trinken
und
begriff
nicht,
dass
er
an
den
Zitzen
saugen
musste.
Er
spuckte
sie
immer
angewidert
aus.
Schon
traurig,
dass
der
Instinkt
eines
Babys
daran
gewöhnt
ist,
aus
einem
Plastikeimer
zu
trinken
statt
aus
dem
Euter,
was
ja
eigentlich
natürlich
ist.
Auch
aus
einem
Eimer
mit
Nuckel
trank
Milo,
aber
nicht
aus
Annas
Euter…
Einige
Tage
später,
als
wir
zur
Weide
kamen,
strich
Anna
und
dem
Hänger
der
Kälber
herum
und
muhte
leise.
So
kannten
wir
sie
gar
nicht.
Als
Amigo
draußen
war,
begrüßte
Anna
ihn,
als
ob
sie
ihn
als
ihren
Sohn
wiedererkannt
hatte!
Das
war
wirklich
schön
mit
anzusehen.
Auch
Milo
schaffte
es
endlich
-
er
verstand
nun,
aus
Annas
Euter
zu
trinken.
Nach
ca.
einer
Woche
beobachteten
wir
dann
Folgendes:
Die
Kälber
hatten
getrunken,
Anna
hatten
wir
losgebunden
und
die
Sedierung
hatte
ebenfalls
nachgelassen.
Aber
es
schien
so,
dass
Amigo
noch
Durst
hatte.
Also
ging
er
wie
selbstverständlich
zu
Anna,
um
zu
trinken.
Zuerst
wehrte
sie
ihn
ab,
in
dem
sie
einige
Schritte
voran
ging,
aber
Amigo
blieb
stur
und
ließ
nicht
locker!
Und
tatsächlich
-
Anna
blieb
irgendwann
stehen
und
ließ
ihren
Sohn
trinken!
Von
nun
an
wurde
es
immer
leichter
und
am
Ende
durfte
Sohn
Amigo
wann
immer
er
wollte
bei
Anna
trinken.
Milo
dockte
sich,
wenn
Amigo
trank,
dann
von
hinten
an
Annas
Euter
mit
an
und
trank
mit.
Aber
alleine
durfte
er
nicht
trinken,
das
ließ
Anna
nicht
zu.
Aber
so
ging
es
auch
und
es
war
eine
gute
Lösung.
Zusammen
mit
Jasmin
beschlossen
wir,
dass
Milo
für
immer
bei
Emmi
und
mir
bleiben
solle,
hier
hatte
er
einen
gleichaltrigen
Spielkameraden
und
die
Milchquelle
namens
Anna
(und
später
auch
viele
Herr
Milo-Fans).
Einige
Wochen
später
bekamen
wir
jedoch
ein
neues
Problem:
Die
Weide,
auf
der
die
Rinder
standen
(und
jetzt
im
Sommer
immer
noch
stehen)
liegt
direkt
an
einem
Fluss
(der
Oker)
und
wenn
es
stark
regnet,
tritt
der
Fluss
über
die
Ufer
und
die
Weide
wird
überschwemmt.
Wir
mussten
also
die
Vier
evakuieren
und
durften
sie
erst
einmal
an
die
Scheune
unserer
Verpächter
stellen.
Später
erlaubten
mein
Onkel
und
meine
Tante
zum
Glück,
die
kleine
Wiese
hinter
deren
Haus
als
„Notfall-Weide“
bei
Hochwasser
zu
nutzen.
Im
Herbst
zog
das
Rinderquartett
dann
auf
ihre
Winterweide,
ca.
drei
Kilometer
weit
von
der
Sommerweide
entfernt,
um.
Sie
liegt
direkt
vor
dem
Haus
von
meinen
Eltern.
Wenn
man
dort
aus
dem
Küchenfenster
schaut,
kann
man
direkt
die
Rinder
beobachten.
Als
Dunja
noch
ein
Kalb
war,
schaute
ich
damals
auch
aus
dem
Fenster
und
dachte
mir,
wie
schön
es
wäre,
wenn
dort
unsere
Kälber
stehen
würden.
Und
sieben
Jahre
später
ist
dies
wirklich
wahr
geworden.
Kaum
zu
glauben,
aber
wir
führten
Anna,
Dunja,
Milo
und
Amigo
den
ganzen
Weg
zur
Winterweide
am
Führstrick,
entlang
an
der
Landstraße,
durch
das
Dorf
bis
zur
Winterweide.
Alle
gingen
zum
Glück
brav
mit.
Auf
der
Winterweide
bekamen
sie
ihr
Futter
in
Form
von
Heuballen
und
Silageballen
auf
die
Weide
gestellt.
Einen
Unterstand
haben
sie
hier
auch
zur
Verfügung.
Leider
verwüsteten
sie
das
Futter
immer
ziemlich
und
seit
einigen
Jahren
stellen
wir
die
Ballen
auf
einen
Anhänger,
damit
sie
nicht
allzu
viel
vom
Futter
verschwenden
(Tischmanieren
haben
Rinder
wirklich
keine…) Im ersten Winter fütterten wir Anna noch extra, da diese durch die Milchproduktion sehr dünn geworden war.
Die
beiden
Kälber
wurden
im
Herbst
2007
kastriert,
damit
sie
die
Kühe
nicht
decken
konnten,
enthornen
ließen
wir
sie
aber
nicht.
Im
Sommer 2008 entwöhnten wir die beiden Jungs dann von Anna, sodass diese auch keine Milch mehr geben musste.
Im
Dezember
2007
brachten
wir
noch
die
beiden
freigekauften
Kühe
Amy
und
Agathe
zum
Kuhaltersheim
der
Animals
Angels,
welches
damals
in
Hessen
lag.
Wir
versuchten
noch,
weitere
Plätze
für
die
Rinder
des
alten
Kuhstalles
zu
finden,
aber
leider
ohne
Erfolg.
Für
Amy
und
Agathe
jedoch
bedeutete
es,
dass
sie
in
Frieden
weiterleben
durften.
Das
Kuhaltersheim
zog
dann
im
Jahr
2008
an
die
Nordsee
auf
Hof
Butenland,
wo
Amy
und
Agathe
nun
mit
vielen
anderen
Rindern
und
Tieren
in
Frieden
leben
können.
Im
Jahr
2011
stellten
wir
auch
noch
Nachforschungen
an,
was
aus
den
anderen
Milchkühen,
Rindern
und
Kälbern
aus
dem
alten
Stall
geworden
ist.
Nach
Auskunft
des
Veterinäramtes
lebten
nur
noch
sehr
wenige
der
Tiere.
Dunjas
Tochter
Dina
z.
B.
wurde
ins
Ausland
verkauft.
Milos
Mutter
Becky
wurde
im
Jahr
2008
geschlachtet
und
auch
Dixie,
Amina
und
Alfa,
die
Töchter
von
Dunja
und
Anna
waren
nach
Angaben
des
Veterinäramtes
ebenfalls
tot.
Es
ist
wirklich
sehr
traurig.
Doch
trotzdem
sind
wir
froh
und
glücklich,
dass
wir
Anna, Dunja, Amigo und Milo freigekauft haben und sie nun ihr kuhles Leben bei uns verbringen dürfen.
2008 bis heute - Das Leben des Rinderquartetts
Inzwischen
haben
wir
die
Rinder
ja
schon
einige
Jahre
und
haben
einiges
mit
Ihnen
erlebt,
was
ihr
hier
auf
der
Homepage
unter
der
Rubrik „Blog“ nachlesen könnt. Seit 2007 schreiben wir Blog-Einträge und veröffentlichen Fotos vom Rinderquartett.
Emmi
und
ich
sind
beide
berufstätig
und
versorgen
nebenbei
die
Rinder.
Neben
unserem
eigenen
Verdienst,
den
wir
für
die
Rinder
ausgeben,
spenden
uns
glücklicherweise
einige
nette
Leute
monatlich
Geld,
sodass
die
Ausgaben
für
die
Rinder
(Pacht,
Futter,
Tierarztkosten) gut abgedeckt sind. Danke dafür!
Was
genau
gehört
aber
zu
unseren
täglichen
Aufgaben?
Fangen
wir
auf
der
Sommerweide
an.
Im
Frühjahr,
meist
Anfang
Mai
kommen
die
Rinder
von
ihrer
Winterweide
auf
die
Sommerweide.
Hierzu
leihen
wir
uns
einen
großen
Laufwagen
(Stahlgestell
auf
zwei
Rädern,
das
von
einem
Trecker
gezogen
wird).
Hier
werden
die
Rinder
hineingeführt
und
angebunden
und
laufen
dann
eigenständig
den
Weg
zur
Sommerweide
mit.
Dort
angekommen,
ernähren
sich
die
Rinder
nur
von
Gras,
wir
füttern
inzwischen
nicht
mehr
zu,
außer
natürlich
die
vielen
Leckereien,
die
sie
immer
zwischendurch
bekommen.
Die
Weide
ist
in
zwei
Hälften
getrennt
und
von
Stromzaun
umgeben.
Im
Wechsel
lassen
wir
sie
dann
erst
eine
Weidehälfte
abgrasen,
dann
die
andere.
Einen
Mineral-Leckstein
und
einen
großen
Wasserwagen
haben
sie
auch
zur
Verfügung,
denn
Rinder
trinken
wirklich
sehr
viel
(bis
zu
90
Liter
am
Tag
pro
Tier!).
Natürlich
müssen
wir
auch
den
Pegelstand
der
Oker
gut
im
Auge
behalten
und
gerade
bei
großen
Niederschlägen
immer
wachsam
sein,
um
die
Rinder
im
Notfall
evakuieren
zu
können.
Droht
Hochwasser,
so
müssen
wir
schnell
zur
Weide
fahren,
ihnen
die
Halfter
anbringen
und
sie
die
ca.
800
m
Feldweg
zu
ihrer
kleinen
„Notfall“-Weide
bringen.
Diese
liegt
außerhalb
des
Hochwassergebietes,
ist
aber
auch
leider
etwas
zu
klein,
als
dass
sich
die
Rinder
hier
allein
vom
Gras
ernähren
können,
weshalb
wir
dann
Futter
kaufen
und
morgens
und
abends
zufüttern
müssen.
Bis
jetzt
kam
das
Hochwasser
jedoch
(fast)
nur
alle
drei
Jahre
vor
(2007,
2010,
2013
und
auch
2014).
Im
Sommer
steht
auch
die
alljährliche
vom
Veterinäramt
vorgeschriebene
Blutuntersuchung
an.
Hier
muss
die
Tierärztin
von
jedem
der
Tiere
Blut
abnehmen,
was
sich
manchmal
als
wirklich
schwierig
herausgestellt
hat…
Im
Herbst,
wenn
es
dann
auch
kälter
wird
und
die
Rinder
langsam
dickes
Fell
bekommen,
bringen
wir
sie
mit
dem
Laufwagen
wieder
zu
Ihrer
Winterweide.
Diese
Weide
ist
nicht
ganz
so
groß
wie
die
Sommerweide,
dass
muss
sie
aber
auch
nicht,
da
sie
ja
schließlich
im
Winter
immer
mit
Silageballen
gefüttert
werden.
Eine
Balle
reicht
im
Durchschnitt
ca.
sieben
bis
neun
Tage,
dann
muss
neues
Futter
her.
Ihr
Unterstand
ist
windgeschützt
und
wird
von
uns
immer
mit
Stroh
ausgestreut,
damit
sie
es
darin
auch
schön
ku(h)schlig
und
trocken
haben.
Diesen
müssen
wir
dann
natürlich
jeden
Tag
ausmisten
und
neu
ausstreuen.
Kleine
handliche
Strohballen
müssen
wir
auch
immer
kaufen
und
aus
einem
der
Nachbardörfer
abholen.
Die
Rinder
können
immer
frei
wählen,
ob
sie
draußen
unter
freiem
Himmel
stehen
oder
in
den
Unterstand
gehen
möchten.
Ihr
dickes
Winterfell
schützt
sie
auf
jeden
Fall
vor
niedrigen
Temperaturen,
bei
denen
sie
sich
sowieso
wohler
fühlen
als
bei
hoher
Sommerhitze.
Das
Wasser
muss
auch
jeden
Tag,
auch
wenn
es
friert,
aufgefüllt
werden.
Wenn
der
Winter
dann
vorbeigeht
und
es
Frühling
wird
und
das
erste
Gras
sprießt,
merkt
man
den
Rindern
an,
dass
sie
nun
grashungrig
sind.
Jeder
noch
so
kleine
Halm
wird
abgezupft
und
gierig
verschlungen.
Und
dann
geht
es
bald
schon
wieder
auf
die
Sommerweide.
Nun
habt
ihr
einen
Einblick
davon
bekommen,
wie
es
überhaupt
dazu
kam,
dass
wir
vier
wunderbare und liebe Rinder bei uns aufgenommen haben.
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